Der Brandkopf (1.156m) ist ein kleiner Aussichtsgipfel am Königssee im Berchtesgadener Land. Auch wenn die Aussicht auf Watzmann, Jenner, Kehlsteinhaus und Hoher Göll wundervoll sind, so ist der Gipfel sowie die Wanderung dorthin eher ein Spaziergang und für ambitionierte Wanderer eigentlich uninteressant. Jedoch nicht für Wanderer die Geocaching betreiben. Die können auf dieser Rundtour bis zu siebzehn Geocaches finden.
Der Weg nach Vorderbrand: Eine Reihe, zwölf Caches
Wir beginnen unsere Wanderung am großen Parkplatz (kostenpflichtig) im Dorf Königssee. Dort startet die Cachereihe D.W.n.V. – Der Weg nach Vorderbrand, einer Serie von elf Traditionals plus Bonus. An der Jenner-Talstation vorbei, folgen wir dem Wegweiser in Richtung Hinterbrand (über Vorderbrand). Die ersten D.W.n.V.-Caches sind leicht zu finden, erst beim fünften Cache mit dem Namen „Die Aussicht“ suchen wir lange und vergeblich an den Bäumen und unter den Steinen. Kurz vor dem Aufgeben kommt uns doch noch die richtige Idee. Ich grinse breit als ich uns ins Logbuch eintrage. Beim Geocachen ist nicht alles so wie es auf dem ersten Blick erscheint. Nach erfolgreichem Fund genießen wir die Aussicht und freuen uns, dass der Himmel ein paar blaue Stellen aufzeigt, obwohl der Wetterbericht Regen vorausgesagt hat. Nur der Blick auf König Watzmann ist uns nicht vergönnt.
Bei einem D.W.n.V.-Cache schreie ich laut vor Schreck. Ein Tierschädel mit kleinen Hörnern liegt unter dem Stein, den ich soeben hochgehoben habe. Die Caches sind teilweise sehr kreativ und abwechslungsreich gestaltet und versteckt. Manchen Verstecken liegt ein Überraschungsei bei mit den Hinweiskoordinaten für den Bonuscache.
Und so wandern wir weiter bergauf und finden einen Cache nach dem anderen. Es ist eine schöne Waldrunde, die teilweise am rauschenden Hainzenbach entlang führt. Wegen den trüber Wetteraussichten ist kaum jemand unterwegs. Ideale Voraussetzungen für ungestörten Geocaching-Genuss. Etwa zweieinhalb Stunden später erreichen wir den Alpengasthof Vorderbrand. Dank unser Spezialausrüstung bestehend aus Schraubendreher und Rohrzange konnten wir alle D.W.n.V.-Caches finden und loggen.
Einkehr im Gasthof Vorderbrand mit königlicher Briefpost
Wir sitzen vor dem Gasthof in der Sonne und schauen auf ein Häuschen vor dem ein hölzerner Hirte wacht. Links neben der Tür hängt ein Briefkasten, in dem sich die Königlich Bayerische Geocaching Letterbox befindet. Da wir nicht alleine auf der Terrasse sitzen ist es unmöglich den Cache unbeobachtet zu bergen. Also versuche ich möglichst schnell und unauffällig den Schlüssel zu finden und die Box aus dem Briefkasten zu fischen.
Aufstieg zum Hinteren Brandkopf
Kurz hinter dem Gasthof biegt ein Wanderweg nach rechts in Richtung Hinterer Brandkopf ab. Schnell gewinnen wir an Höhe. Kurz vor dem Gipfel fischen wir noch den Cache Firehead aus dem Wald. Auf dem Gipfel des Brandkopf steht ein kleines Kreuz und viele Bänke. Der Ausblick ist herrlich. Auf der einen Seite der Dürreckberg, Hohe Göll und Hohes Brett, auf der anderen Seite der Watzmann und der Königssee.
Der Abstieg, die bessere Aufstiegsroute
Beim Abstieg nehmen wir einen schmalen und steilen Steig. Kurz danach geht es den Stufenweg runter zum Königssee. Schnell merken wir, dass diese Tour besser andersrum gegangen wird. Daher rate ich euch, nach der Jenner Talstation an der T-Kreuzung in den Brandkopfweg in Richtung Brandkopf abzubiegen und nicht wie wir auf Richard-Voß-Straße zu bleiben.
Auf dem Weg nach unten sammeln wir noch die drei Caches Tragödie am Brandkopf, Pechweinloch und Kiahbua auf. Dabei erfahren wir Geschichten und finden Stellen, an denen wir ohne Geocaching einfach vorbeigelaufen wären. Am Ende unserer Rundwanderung haben wir stolze siebzehn Geocaches gefunden. Das Ende einer perfekten Tour für Geocacher.