Nur wenig ärgert das Wanderherz mehr als Regenwetter zum Wochenende gepaart mit unbändiger Lust auf Frischluft. Gegen Regen hilft die richtige Einstellung und gute Kleidung. Doch gegen tiefhängende Wolken, die einen Bergpanoramablick zunichte machen, hilft leider nichts. Wer trotzdem nicht zuhause bleiben möchte, dem sei die Schlechtwetterwanderung durch die Finzbachklamm zur Finzbachalm empfohlen. Eine leichte Wanderung, die auch bei Regen gut zu gehen ist und besonders das Herz von Geocachern höher schlagen lässt.
Von Wallgau durch die Finzbachklamm
Wir beginnen unsere Wanderung in Wallgau (866 m), einer Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Im Ortszentrum gegenüber dem Gasthaus Zur alten Post finden wir problemlos einen Parkplatz. Viel los ist heute nicht. Die Beschilderung ist hervorragend, wir folgen den Wegweisern in Richtung Finzbachklamm.
Wir machen einen lohnenswerten Abstecher zum kleinen Wasserfall (920 m) und zur Bärenhöhle (930 m). Die Bewegung durch den Wald tut gut, viel besser als zuhause zu sitzen. Gleichzeitig wissen wir, dass wir diese Wanderung bei Sonnenschein nicht machen würden sondern auf den Bergen rumkraxeln würden, die wir vor uns in Wolken gehüllt ausmachen.
Statt Gipfel ist unser Ziel heute die Finzalm (1.040 m). Meine Mitwanderin Stefanie vom Blog Gipfelglück hatte die Idee aus ihrem Wanderführer „Weissbier-Touren“. Die Alm ist nur im Sommer teilbewirtschaftet und wir sind nicht ganz sicher ob sie bei den trüben Wetteraussichten auf hat. Groß ist unsere Freude, als wir ein grünes Schild mit der Aufschrift „Finzalm geöffnet“ sehen. Wir wandern durch ein Tor, dass uns an Jurassic Parc erinnert, über einen feuchten Waldpfad bis wir den Finzbach erreichen.
Ab hier beginnt für uns das Geocaching-Eldorado, das besonders mit der Finzbachrunde einige Traditionals auf unserem Weg bereit hält. Es beginnt der interessanteste Abschnitt unserer Runde. Über Treppenstufen und Holzstege wandern wir am Finzbach entlang in die Klamm. Bald führt uns der Weg weg vom Wasser, es geht leicht steil nach oben. Der Steig führt uns über superweichen Waldboden immer weiter nach oben. Das Stück am Wasser war damit leider sehr kurz. Dafür gibt es weiter oben nochmal einen Aussichtspunkt, in dem wir tief in die Klamm schauen können.
Brotzeit auf der Finzalm
Leider ist das Stück schnell zu Ende. Beim Soiernkreuz (1.100 m) stoßen wir wieder auf einen Forstweg, der uns weiter zur Finzalm führt. Die Finzalm ist eine super süße, kleine Alm, etwas oberhalb des Finzbachs gelegen. Die Alm hat nur einen Fehler, es gibt keinen Kuchen. Zumindest heute nicht. Dafür gibt es eine deftige Käse- und Speckbrotzeit, die an der frischen Luft gleich doppelt so gut schmeckt.
Von der Finzbachalm könnte man größtenteils am Finzbach entlang bis zur Esterbergalm weiterwandern. Wir wollen heute allerdings die Tour kurz halten und nehmen an der Finzbrücke den Weg nach Wallgau über den Rindberg. Vor der Brücke steht ein Schild mit rotem Kreis auf weissem Hintergrund, darunter ein Totenkopf und die Worte „Holzfällung“ und „Lebensgefahr“. Die Wirtin auf der Finzalm hat uns allerdings gesagt, dass das Schild dort steht, am Sonntag aber keine Bäume gefällt werden und wir den Weg sorglos nehmen können.
Auf dem Forstweg zurück nach Wallgau
Ab der Brücke wandern wir auf einem Forstweg. Mittlerweile hat es doch angefangen zu regnen. Das ist zwar nicht schön, aber auch nicht wirklich schlimm. So richtig viel zu sehen, gibt es auf dem Weg eh nicht. Aber zu finden. Alle paar Minuten kommt einer neuer Cache auf der Finzbachrunde. Es sind so viele, dass wir einige auch einfach liegen lassen, die wir vermutlich wegen der Holzfällerarbeiten nach einigem Suchen nicht finden konnten.
Ohne die Caches wäre dieser Weg für den Wanderer ziemlich langweilig. Immerhin, wir sind an der frischen Luft und der Regen hält sich in Grenzen. Laut Wanderkarte müsste es an einigen Stellen auch über einen Pfad näher zur Finzbachklamm gehen. Wir schenken uns die Versuche heute.
Als wir die grünen Wiesen vor Krün und Wallgau erreichen, haben sich die Wolken etwas gelichtet. Die Luft ist dampfig vom Regen, die Blumenwiesen leuchten in gelb, blau und pink. Im leichten Nieselregen wandern wir zurück zu unserem Ausgangspunkt, dem Dorfplatz in Wallgau.
Gut zu wissen
Die Rundtour von Wallgau durch die Finzbachklamm zur Finzalm und zurück ist eine einfache Wanderung, die auch bei schlechtem Wetter gut zu gehen ist. Der Abschnitt durch die Klamm erfordert nichts desto trotz Trittsicherheit und kann bei sehr nassem Wetter ziemlich rutschig werden. Wir haben insgesamt 6,5 Stunden für die Tour gebraucht, inklusive Abstecher zur Bärenhöhle sowie ausgiebiger Pause auf der Finzalm und dem Suchen und Loggen diverser Geocaches. Die reine Gehzeit beläuft sich auf etwa 4 bis 4,5 Stunden.
Schöne Tour. Erinnert mich an meine letzte Tour durch die Region Vinschgau. Liebe Grüße
Ich sehe das genauso, Wandern kann man bei jedem Wetter gut, so lange es kein Unwetter ist :) auf der Seiser Alm in Südtirol ist es auch so herrlich naturbelassen-schön :) liebe Grüße