Hinteres Sonnwendjoch – Wanderung mit einzigartiger Gipfelschau

Wegweiser zum Hinteren SonnwendjochDas Hintere Sonnwendjoch (1.986 m) steht schon sehr lange auf meiner Liste. Ich mag den Namen und die Lage scheint sehr vielversprechend, gilt das Sonnwendjoch doch als beliebter Aussichtsgipfel. Von der Ackernalm (1.383 m) aus ist der Gipfel schnell erreicht. Etwas länger und damit anspruchsvoller ist der Weg von Valepp (878 m) aus.

Auf ruhigen Pfaden vom Forsthaus Valepp bis zur Bärenbadalm

Von Enterrottach fahren wir über die kostenpflichtige Mautstraße bis zum Forsthaus Valepp. Kurz vor dem Forsthaus gibt es einen Parkplatz, die Stellplätze vor dem Forsthaus sind eigentlich den Gästen vorenthalten. Wir wandern über einen Forstweg an der Ochsenalm vorbei in Richtung Erzherzog-Johann-Klause. Im Wald folgen wir der rot-weissen Markierung. Wir freuen uns, als endlich ein Steig abzweigt und uns leicht steil bergauf bringt. Wir passieren die Grenze nach Österreich ohne es zu merken.

In Serpentinen wandern wir immer weiter nach oben. Es ist mühselig, der Pfad ist sehr schmal und will kein Ende nehmen. Immerhin ist es schattig, was uns gut tut an diesem heißen Tag Anfang Juni. Wo sich der Wald lichtet erhaschen wir Ausblicke auf die umliegenden Berge. Irgendwann ist der Wald ganz zu Ende und unser Blick ist frei auf das Bärenjoch und in der Ferne auf die schneebedeckten Gipfel der Zentralalpen. Was für eine Hammeraussicht wir heute haben. Wir wandern weiter über die Südseite des Bärenjochs bis zur Bärenbadalm (1.600 m).

Auf der Südseite des Bärenjochs

Auf der Südseite des Bärenjochs

Bis hierhin sind wir keinem Wanderer begegnet. Die Strecke scheint deutlich weniger begangen zu sein, wie der Weg von der Ackernalm aus. Uns soll es recht sein. Uns hat der Weg bis hierhin sehr gut gefallen.

Aufstieg zum Hinteren Sonnwendjoch

Zum Glück geht es nur kurz auf einem Fahrsträßchen weiter, bald sind wir wieder auf einem schmaleren Bergpfad. Als wir an die Weggabelung kommen, wo die Tour von der Ackeralm über den Burgstein auf unsere Route stößt, ist es auch langsam rum mit der Ruhe. Wobei, richtig viel los ist immer noch nicht, obwohl das Wetter großartig und die Fernsicht fantastisch ist. Etwas abseits sehen wir eine Schafherde grasen. Dort wo die Nordseite des Hinteren Sonnwendjoch steil abfällt.

Gipfelblick auf dem Hinteren Sonnwendjoch

Gipfelblick auf dem Hinteren Sonnwendjoch

Am Gipfel sind wir fast allein, nur ein Paar macht dort Rast. Als sie einige Minuten später zum Abstieg aufbrechen, haben wir den Gipfel für uns. Nur kurz, ein paar Minuten, dann kommen schon die nächsten Gipfelstürmer. Wer nicht so viel Glück hat wie wir, am Gipfel des Hinteren Sonnwendjoch soll es oft zugehen wie am Stachus in München, kann auf die Krenspitz (1.972 m) wandern, dem Nachbargipfel der nur wenige Meter niedriger liegt. Wir haben uns diesen Abstecher gespart, für die Zusatzschritte war es uns einfach zu heiß.

Blick auf die Krenspitz vom Hinteren Sonnjoch aus

Blick auf die Krenspitz vom Hinteren Sonnjoch aus

Vom Hinteren Sonnwendjoch hat man einen fantastischen Rundumblick. Leider bin ich bei der Gipfelbestimmungnoch viel zu schlecht. Auch das mitgebrachte Panorama hilft nicht viel, da die vorderen Brandenberger Alpen dort nicht abgebildet sind und ich mir nicht sicher bin, ob ich den Olperer und den Hirzer richtig erkannt habe. Es gibt noch sehr viel für mich zu lernen. Das nächste Mal muss ich auf jeden Fall eine Karte von Tirol mitbringen, vielleicht hilft das beim Berge bestimmen.

Gipfelschau auf dem Hinteren Sonnwendjoch

Gipfelschau auf dem Hinteren Sonnwendjoch

Gipfelpanorama auf dem Hinteren Sonnwendjoch

Gipfelpanorama auf dem Hinteren Sonnwendjoch

Ein Abstieg mit Folgen

Ich könnte noch stundenlang in die Ferne schauen, doch die Sonne brennt und wir machen uns auf den Abstieg. Wir machen noch einen Abstecher zum Burgstein, um einen Geocache zu heben. Der restliche Abstieg erfolgt auf der Aufstiegsroute. Das ist leider nicht so schön, wie ein Rundweg, dafür ist der Weg auch im Abstieg gut zu gehen.

Hintere Sonnwendjoch vom Burgstein aus gesehen

Hintere Sonnwendjoch vom Burgstein aus gesehen

Die Hitze setzt uns zu und wir sind froh als wir endlich den Wald erreichen. Wir sind etwas erschöpft, der Weg von Valepp zum Hinteren Sonnwendjoch ist zwar einfach, doch lang. Und zu allem Übel geht uns nach zwei Drittel der Abstiegsroute das Wasser aus. Das ist mir bisher noch nie passiert, da ich in der Regel lieber zu viel mit mir trage. Heute habe ich die Hitze und unseren Durst unterschätzt. Da es auf der Route keine Einkehrmöglichkeit gibt, sollte man genug zu essen und zu trinken einpacken. Da wir wissen, dass am Ende der Tour das Forsthaus Valepp auf uns wartet, ist alles nur halb so schlimm. Froh sind wir trotzdem als wir im Forsthaus ankommen und auf der Terrasse beim Wirt ein großes Wasser bestellen können.

Gut zu wissen

Das Hintere Sonnwendjoch ist eine lohnenswerte Wanderung mit einer fantastischen Gipfelschau. Etwas mehr als 1.100 Höhenmeter sind vom Forsthaus Valepp (878 m) zum Hinteren Sonnwendjoch (1.986 m) zu bewältigen. Die Route ist damit anstrengender und länger als wenn man von der Ackernalm aus startet. Dafür scheint die Route weniger begangen zu werden. Zum Forsthaus Valepp kommt man ab Ettenrottach über eine Mautstraße, Kosten 5 Euro. Da es unterwegs keine Einkehrmöglichkeit gibt und der Gipfelanstieg in der prallen Sonne erfolgt, solltet ihr genug zu trinken dabei haben. Wir haben abzüglich Pausen deutlich mehr als sieben Stunden gebraucht.

2 Replies to “Hinteres Sonnwendjoch – Wanderung mit einzigartiger Gipfelschau”

  1. Doris

    Tolle Story und viele tolle Bilder. Die aussicht ist wirklich genial, da muss ich dir recht geben. Das mit das Wasser schon einmal bei einer Wanderung ausgegangen ist, ist mir auch schon passiert.Zum Glück war bei mir auch immer eine Wirtshaus in der „Nähe“.

    Antwort

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert