Winterwanderung auf den Blomberg und Zwiesel – Eine einfache 3-Gipfeltour im Tölzer Land

Den Blomberg habe ich als Wanderberg ehrlich gesagt nie richtig ernst genommen. Gerade mal 1.248 Meter hoch ist er bequem mit der Seilbahn zu erreichen. Eine Hütte, Sommerrodelbahn und ein Skigebiet sorgen für Halli-Gall. Ich dachte immer, auf dem Blomberg sind viel zu viele Menschen auf einem viel zu kleinen Berg. An einem trüben, schneearmen Januartag bin ich dann doch auf den Blomberg gewandert und muss zugeben, dass ich dem Hausberg von Bad Tölz unrecht getan habe. Zusammen mit Heigelkopf und Zwiesel lässt sich die Rundwanderung zu einer lohnenswerten Drei-Gipfeltour verbinden.

Gipfel Nummer 1: Der Heigelkopf

Der Blomberg ist der von München aus am nähsten gelegene Alpenberg, im Grunde also der Inbegriff eines Münchner Hausberges. Unsere Wanderung beginnt am Parkplatz bei der Waldherralm. Dazu fahren wir durch Bad Tölz nach Wackersberg, dort biegen wir am Ortsausgang in die Lehenstraße und fahren weiter bis wir den leicht erkennbaren Parkplatz erreichen. Der Weg ist beschildert und einfach zu finden. Unsere Runde führt uns zuerst auf den Heigelkopf. Der Weg ist breit und einfach zu gehen.

Breiter Wanderweg zum Blomberg

Auf dem breiten Wanderweg gewinnen wir schnell an Höhe.

 

Bald nimmt die Steigung zu und ich bin überrascht wie steil es ist. Vielleicht liegt es auch an meiner fehlenden Kondition. Wenn man also an einem vermeintlich einfachen Berg wie dem Bloomberg schnauft, ist es höchste Zeit etwas für seine Bergfitness zu tun.

Holzbank Sonnenstück

Keine Rast auf dem Sonnenstück

 

Der Weg ist ziemlich matschig, es muss doch einiges an Schnee gelegen haben, der wieder weggetaut ist. Der Weg wird schmaler und steiniger. An einer Weggabelung folgen wir dem Weg rechts hinauf zum Heigelkopf. Gemütlich geht es zunächst durch den Wald und später den Grashügel hinauf bis zum Gipfelkreuz des Heigelkopfs (1.205 m). Von hier aus hat man eine schöne Aussicht auf das Isartal, wenn es nicht wie heute neblig-trüb und windig-kalt wäre. Wir bleiben nicht lange am Gipfel stehen, es ist einfach zu ungemütlich.

Waldweg zum Heigelkopf

Gemütlich auf dem Waldweg zum Heigelkopf

 

Über den Grashügel zum Heigelkopf-Gipfel

Auf dem Weg zum Heigelkopf-Gipfel

 

Gipfel Nummer 2: Der Blomberg

Hinter dem Heigelkopf nimmt der Schnee zu, es ist nicht viel, doch ich bin trotzdem erstaunt. Aufgrund des milden Winters hatte ich in der Höhenlage mit weniger Schnee gerechnet. Kurz nach dem Heigelkopf erreichen wir das Gipfelkreuz des Blombergs (1.248 m). Auch hier hätte man eine schöne Aussicht auf das Isartal. Ansonsten erscheint der Gipfel ziemlich unspektakulär. Wir wandern weiter bis zu einer Anhöhe wo wir eine Panoramatafel finden. Wir stehen mitten im Skigebiet, allerdings mit viel zu wenig Schnee und damit ohne Skifahrer. Für uns Wanderer bleibt der Blomberg dadurch sehr entspannt. Kurz darauf sehen wir die Bergstation des Sesselliftes mit seinen lustigen bunten Vögeln.

Blomberg-Gipfel mit Ausblick auf das Isartal

Auf dem Blomberg-Gipfel

 

Bergstation der Blombergbahn

Die Bergstation der Blombergbahn

 

Hier beginnt nun auch das erwartete Freizeitparadies. Wir finden Kunst am Berg auf dem Kunstwanderweg „Sinneswandel“. Besonders gefallen hat mir die Berg-Bank von Nicola Hornäcker und Marinus Sanden. Für die Sportlichen gibt es einen Gipfelfitnessparcours mit Fitnessgeräten aus Naturmaterialien. Im Sommer gibt es eine Sommer- und im Winter eine Winterrodelbahn. Letzere angeblich eine der längsten und schönsten in Deutschland. Doch heute ist sie wie die Skipiste gesperrt.

Kunststück Berg-Bank auf dem Blomberg

Kunst auf dem Blomberg mit der Berg-Bank

 

Fitnessgeräte aus Holz auf dem Blomberg

Die Fitnessgeräte auf dem Blomberg sind aus Holz

 

Ziemlich cool, denke ich. Auf dem Blomberg wird einiges geboten für Sportler, Kultur-Natur-Liebhaber und Familien. Und trotzdem bin ich froh, dass kaum was los ist auf dem Blomberg. Am Blomberghaus kann man wundervoll rasten, die Sonne auf der Terrasse genießen und sich an der reichhaltigen Speisekarte erfreuen. Da wir Brotzeit im Rucksack haben und die Sonne fehlt, lassen wir das Blomberghaus jedoch links liegen und wandern nach einer kurzen Rast im Stehen weiter Richtung Zwiesel.

Blomberghaus

Das Blomberghaus mit Gastwirtschaft und Übernachtungsmöglichkeiten

 

Zwiesel vom Blomberg aus gesehen

Der Zwiesel vom Blomberg aus gesehen

 

Gipfel Nummer 3: Der Zwiesel

Spätestens am Zwiesel hat mich die Drei-Gipfel-Tour vollends überzeugt. Ich ärgere mich etwas, dass ich dem Blomberg und seinem Nachbargipfeln so unrecht getan habe. Durch den Schnee stapfen wir zum Gipfelkreuz. Die Sonne hat es mittlerweile geschafft durch die Wolken zu brechen und wir freuen uns über ein phänomenales Alpenpanorama. Der Zwiesel ist mit seinen 1.348 Metern nicht hoch, doch als Aussichtsberg ist er ein ganz Großer. Von den Voralpen kann man bis zum Karwendel und Wettersteingebirge schauen.

Auf dem Weg zum Zwiesel mit Baum und Sonne

Auf dem Weg zum Zwiesel kommt die Sonne raus

 

Der Zwiesel-Gipfel ist fast erreicht

Der Gipfel des Zwiesel ist fast erreicht

 

Aussicht auf dem Zwieselgipfel

Auf dem Zwieselgipfel genießt der Wanderer die Aussicht

 

Auf dem Zwieselgipfel sind wir übrigens fast alleine. Nur zwei weitere Wanderer haben es sich mit ihren bunten Jacken auf einer der Bänke gemütlich gemacht und genießen den Panoramablick.

Auch wenn nicht viel Schnee liegt, der direkte Weg nach unten kommt uns sehr steil vor. Daher wandern wir wieder ein Stück zurück und biegen dann nach links zur Schnaiteralm. Von dort aus könnten wir abkürzen und direkt geradeaus zu unserem Ausgangspunkt gehen. Wir entscheiden uns für den Schlenker über Gassenhofer- und Moaralm. Je weiter runter wir kommen, desto weniger Schnee liegt auf dem Weg, bis wir im Wald nur noch einen Schmelzwassermatschweg haben. Wir gehen gemütlich zu unserem Ausgangspunkt an der Waldherralm zurück.

Gassenhoferalm von vorne

Die Gassenhoferalm

 

Wandern durch den Schnee

Auch bei mehr Schnee ist die Winterwanderung auf Blomberg und Zwiesel gut machbar

 

Gut zu wissen

Die Drei-Gipfeltour Heigelkopf, Blomberg und Zwiesel ist eine einfache Wanderung in der Nähe von Bad Tölz, die ganzjährig begangen werden kann. Besonders zu Beginn der Wandersaison, wenn die Bergkondition noch gering ist, im Winter sowie für Bergwanderanfänger und Familien ist die Tour zu empfehlen. Bei gutem Wetter kann es an den Gipfeln und im Blomberghaus sehr geschäftig zugehen. Trotzdem darf man der Gipfeltrilogie einen Platz im Gipfelbuch einräumen. Besonders vom Zwiesel aus ist der Panoramablick ein Traum.

Die Drei-Gipfeltour auf den Heigelkopf, Blomberg und Zwiesel ist Teil meines Projekts Münchner Hausberge. > Alle Artikel zum #ProjektMünchnerHausberge

Bist du schonmal auf dem Blomberg gewesen? Was hat dir dort am Besten gefallen? Verrate es mir in den Kommentaren.

7 Replies to “Winterwanderung auf den Blomberg und Zwiesel – Eine einfache 3-Gipfeltour im Tölzer Land”

  1. Nadine

    Liebe Sonya,
    ich bin mir sicher: dass du diese Steilstücken als unangenehm empfindest, liegt nicht an ner fehlenden Kondition. Ich finde die auch immer wieder urrrgggh – egal, ob vor zehn Jahren oder heute, ob am Anfang oder am Ende der Saison.
    Besonders schön finde ich die Gipfelblick-Bank übrigens von der anderen Seite. Da sieht man dann nämlich hinter dem Bank-Relief wunderbar in die Berge. ;-)
    Und den Heiglkopf kann ich dir für eine Mondscheintour empfehlen. Inkl. Einkehr in der Waldherralm.
    Viele Grüße, Nadine

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    • Sonya Schlenk Author des Beitrags

      Liebe Nadine, deine Worte zur Steigung helfen mir sehr. Vielen Dank dafür. Ich hab die Gipfelbank gar nicht von der anderen Seite angeschaut. Macht Sinn, sich die Bank mit den Bergen anzuschauen. Es ist soviel geboten auf dem Blomberg, dass man sich für alles zu wenig Zeit nimmt. Dann also doch nochmal hoch, wenn die Rodelbahn wieder auf hat ;D.

      Antwort
  2. Frank

    Hallo Sonya,

    der Bericht ist sehr schön geworden. Ich war ja bisher immer zu bequem, um auf den Blomberg hochzuwandern und habe lieber den Lift genommen. Ich habe jetzt aber auch mal Lust bekommen, ohne Aufstiegshilfe hinauf zu kommen Schade, dass das Wetter nicht ganz so gut war. Man sieht bei guter Sicht den Großvenediger (3666 m).

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